Tai Chi Prinzipien
Der Verfasser dieses Artikels ist Dr. Stephan Langhoff. Der DTB-Mitbegründer ist auf seinem Feld international wohlbekannt und geschätzt. In seinen Publikationen behandelt er unterschiedlichste Bereiche. Er befaßt sich seit ca. 50 Jahren mit den "Taiji-Essentials" - eine Seltenheit auf einem Anbieter-Markt mit oft sehr intransparenten Qualifikationen und Referenzen. Der promovierte Philologe sagt: Nach rund 50 Jahren Erfahrung mit östlichen Künsten und der darin enthaltenen Gesundheitsförderung, Yin-Yang-Philosophie, Meditation und Innerer Kampfkunst steht für mich fest: Mein Spezialgebiet ist zugleich meine Stärke: Individuelle Ausbildung für individuelle Situationen in jedem Einzelfall - ich informiere Sie gern unter 040 2102123. Der promovierte DTB-Ausbilder hat bereits rund 80 Seminar-Wochen über die "Essentiellen Taijiquan-Hauptpunkte" in der Zentrale geleitet.
Tai Chi Prinzipien im Yang-Stil
In der Fachwelt finden sich unterschiedliche Reihenfolgen und Auflistungen. Die auf Yang Chengfu zurückgehende hat sich weitgehend durchgesetzt. Zwischenzeitlich hatte Yang Zhenduo eine von seinem Vater abweichende Zählweise unterrichtet - so auf seinem Seminaren beim Tai Chi Zentrum Hamburg eV und auf den in den USA produzierten Lehrvideos mit Yang Jun.
Quelle: www.yang-chengfu-tai-chi.net/prinzipien.html
Tai Chi Prinzipien im Yang-Stil
Chinesische Kampfkünste nutzen die angeblich nur im Taijiquan existierenden Charakteristika seit jeher. Dazu gehören:
Reihenfolgen: (A-Z, Yang Zhenduo, Yang
Chengfu)
(1, 4, 2) Brustbein einbehalten - Rücken
strecken
(2, 8, 6) Geisteskraft statt Körperkraft
(3, 7, 8) Inneres und Äußeres verbinden
(4, 1, 1) Kopf gerade aufrichten
(5, 6, 4) Leere und Fülle unterscheiden
(6, 9, 7) Oben und Unten verbinden
(7, 10, 9) Ohne Anfang und ohne Ende
(8, 2, 10) Ruhe in der Bewegung
(9, 3, 5) Schultern, Ellbogen,
Handgelenke lockern
(10, 5, 3) Taille entspannen
Die Zehn Tai-Chi-Prinzipien erläutert von Yang Zhenduo in Hamburg
1) Den Kopf gerade aufrichten
2) Die Ruhe in der Bewegung
3) Die Schultern Ellbogen und Handgelenke senken
4)Die Brust senken - Rücken dehnen
5) Das Kreuz entspannen
6) Die Leere und Fülle unterscheiden
7) Inneres und Äußeres verbinden
8) Kraft des Geistes statt Körperkraft
9) Unten und oben des Körpers koordinieren
10) Bewegung ohne Anfang und Ende
Diese Grundlagen oder dieses "Grundgesetz" gehört zum Curriculum der Lehrerausbildungen des Taijiquan-Qigong-Dachverbandes DTB
Quelle: www.nairiki.posture-inside.com/tai-chi-prinzipien.html
Quelle: www.yang-tai-chi.org/tai-chi-0.htm
Tai Chi Prinzipien im Yang-Stil
Mehreren Generationen von Taiji-Praktizierenden wurden die Prinzipien über die Yang-Familie vermittelt. Diese Prinzipien werden in der "Kampfkunst-Szene/ Taiji-Szene" häufig falsch dargestellt. Was Experten auffällt, ist die große Naivität bzw. Schlichtheit derjenigen, die besonders in sogenannten "Kampfkunst-Foren" ihre abstrusen Statements anbieten. Häufig sind sie von keinerlei Sachverstand getrübt und das schadet natürlich der Reputation der Chinese Martial Arts im Allgemeinen und dem Ansehen des Yang-Taijiquan im Besonderen. Eine sachgerechte, detaillierte Darstellung der zehn Prinzipien des Yang-Stils mit umfassenden Kommentaren findet man hier Prinzipien des Tai Chi.
Die 10 Tai Chi Prinzipien nach Yang Chengfu/ Yang-Family
Bekanntlich ließ Yang Chengfu die Prinzipien von seinem Schüler Cheng Weiming aufschreiben. Er vertrat zunächst die Meinung, man müsse 13 Prinzipien zugrundelegen. Später wich er davon ab und bezog sich auf lediglich 10 Prinzipien.
Neu: Sino-japanische Forschungen zeigen die Unhaltbarkeit der Direktiven von Yang Jun.
Tai Chi Prinzipien - Kritik an Yang Chengfu
Es fällt auf, dass, dass der Kampfkunst-Hintergrund die entscheidende Rolle für Yang Chengfu spielt. Er beansprucht eine Vorrangstellung dieser Prinzipien und spricht sie anderen Wushu-Stilarten rundweg ab. Dies ist zumindest in zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Zum einen müßte er ja diese anderen - Yang Chengfu nennt sie "Äußere Kamfpkünste" ja alle im Detail gekannt haben, um eine solche Aussage glaubwürdig machen zu können. Dies ist offenbar nicht der Fall gewesen und es wäre damals schon aufgrund der "Geheimniskrämerei", die Yang Chengfu ja selbst erwähnt, auch nicht möglich gewesen.
Zum zweiten muss erwähnt werden, dass andere Kampfkünste sehr wohl - und gut belegbar - solche Prinzipien nutzen - s. beispielsweise das dem Wado-Ryu-Karate historisch eng verbundene Jujutsu. Auch vom Aikido, Judo und Jujutsu sind solche "Tai-Chi-Prinzipien" den entsprechenden Fachleuten bekannt.
Tai Chi Prinzipien - Beurteilung von Dr. Langhoff
Dr. Langhoff: "Meine Beurteilung der "Essentials" ist im Laufe der Zeit wesentlich differenzierter und kritischer geworden. Den vielen "Yang-Chengfu-Glaubensgemeinschaften" kann ich nichts abgewinnen - sie disqualifizieren sich selbst, wenn sie "GLAUBEN-MÜSSEN" dem "WISSEN-WOLLEN" vorziehen, weil sie anders nicht im Ranking aufsteigen (!)". Quelle: Tai Chi Prinzipien.
Yang Family und das "Hüten von Fiktionen"
Hier vorweg noch einmal ein Update vom März 2014: Meine bereits 1969 begonnenen Recherchen zum Yang-Stil kamen im Laufe der Jahrzehnte bislang ja einer beträchtlichen Zahl von Lehrern zugute - diese verfügen damit wie ich über Hintergrund-Kenntnisse, die ich jedem verantwortungsvollem Tai-Chi-Lehrer wünsche. Es geht mir dabei nicht so sehr um Kompetenz in der Ausführung der Bewegungen dieser östlichen Künste sondern um die vielen Irrtümer und das Halbwissen, das die Reputation der Yang-Familie so sehr hat sinken lassen. Wie kann es angehen, dass immer noch so viele Praktizierende an wohlfeile Fiktionen glauben, obwohl es zu den zahlreichen Belegen nun noch den öffentlich zugänglichen DTB-Faktencheck gibt?
Eine Erklärung ist, dass bekanntlich selbst viele chinesische Meister an Überprüfung nicht interessiert sind - sie sind ihren Vorfahren und den Familien-Mitgliedern gegenüber in der Pflicht. Viele ihrer Schüler machen es ihnen ohne Not nach. Ich bin gegen diese falsch verstandene Loyalität. Ich möchte ohnehin zu keiner "Lobby" gehören außer zu der der objektiven Wissenschaft.
Mir gilt als schlagendes Beispiel das nicht Anerkennen-Wollen, dass es früher in China viele hochentwickelte Wushu-Arten gab, die mit internen Aspekten arbeiteten. Sogar nach Japan wurden diese "Internals" exportiert. Ich denke da nicht nur an Aikido, Judo und Jujutsu. Selbst das von mir seit 1969 unter der Leitung von Großmeister Teruo Kono praktizierte Wado-Ryu-Karate enthält von dem, das die Yang-Family für sich beansprucht. Gründer Hironori Otsuka, ein Meister des Shindo Yoshin Ryu, hat übrigens als Gründer seiner Stilrichtung den Meister Akiyama angegeben. Dieser war es, der interne Aspekte, die fälschlicherweise immer nur dem Tai Chi Chuan zugeschrieben werden, in seine Samurai-Kampfkunst integriert. Sie werden bis heute weltweit bewahrt im Shindo Yoshin Ryu, einer Koryu, d. h. einer traditionellen Schule. Dazu gehören auch die KATA NAIRIKI. Damit im Zusammenhang steht auch die Terminologie Innere Kampfkunst. Schon Yang Chengfu hat das ja so als Glaubensbekenntnis der Familie Yang festgelegt und in mehreren seiner Zehn Prinzipien zu erklären versucht. Vollständiger Artikel: Dr. Langhoff über Yang Family